Wappen des Bergischen Landes (eines von mehreren)

Berghoff Lindlar

Fanny Hensel

Wie sich Felix Mendelssohn zu seiner Schwester verhalten hat, hat mich zuerst sehr enttäuscht. Ich musste mir vorhalten, dass er auch im Zeitgeist gefangen war. Am Schluss des Films hatte ich dann aber den Eindruck, dass er Angst um sie hatte, dass sie mit Kritik von außen nicht gut umgehen kann, und er ihr deshalb von öffentlichen Auftritten und Publikationen abrät. Interessant, dass es vergleichbare Vorbehalte in Frankreich anscheinend nicht gab, wie sich beim Romaufenthalt zeigt.

Bemerkenswert finde ich, dass ihr Mann eigentlich der erste Förderer ist, als er erkennt, dass seine Frau die Musik zum Leben braucht, wie er das Malen. Da muss man von Glück reden, dass er, der aus armen Verhältnissen kommt, nicht die Vorbehalte des etablierten Bürgertums teilt, dann aber, weil er Hofmaler wird Fanny heiraten kann und ihr so auf ihrem Weg mit der Musik beistehen kann. Und er lässt sie nicht nur ihr Ding machen, sondern unterstützt sie mit den Illustrationen ihrer Kompositionen.

Noch als Anmerkung:
Ich weiß von Künstler(innen) denen es genauso geht wie Fanny Hensel, die die Musik zu ihrem Leben brauchte. Zu Beginn der Coronaphase hatte ich Kontakt zu einer Künstlerin, die es nicht leicht hatte, ihre Kunst auf längere Sicht nicht ausüben zu können. Mit diesem Film wurde mir noch einmal ganz deutlich, wie das Leben von Künstler(inne)n bestimmt ist, ihre Kunst ausüben zu können.

Es wird den meisten Lesern nicht helfen, wenn ich sage, dass ich den Film aufgenommen habe. Eine Kopie kann ich aber nicht machen. Gute Freunde können sich bei mir einladen um ihn zu sehen.
Musiker die Interesse an der Doku haben, können mich kontaktieren